2. Costa Rica - Vulcan Poás & Catarata del Toro
Vulcan Poás & Catarata del Toro
Der Vulkan ist am 9. April 2017 ausgebrochen und wurde nach mehreren Gasexplosionen von den Behörden bis September 2018 gesperrt. Seit September kann man, nach Registrierung und vorheriger Anmeldung über die costaricanische Organisation SINAC, den Hauptkrater in Gruppen von max. 50 Personen für eine Dauer von max. 20 Minuten besuchen. Dort wurden kleine Schutzbunker gebaut, die im Falle eines Ausbruchs sofort aufgesucht werden müssen. Nach offiziellen Angaben haben wir 8 Sekunden Zeit die Bunker zu erreichen, bevor das Gesteinsmaterial die Besucherterrasse erreicht. Dank Internet war es mir möglich, uns von Deutschland aus schon registrieren zu lassen und so haben wir unseren Termin: heute 9:30 Uhr! Auf geht´s! Nach Erreichen des Parkplatzes wird sofort unsere Registierung kontrolliert, wir werden der 9:30 Uhr Gruppe zugeteilt und erhalten weiße Helme. Zu Fuss gehen wir noch ein Stück des Weges bergauf, vorbei an Pflanzen mit großen Blättern, dem "Regenschirm des armen Mannes", bis wir in 2708 m den Hauptkrater erreichen. |
Und was soll ich euch sagen: er liegt total im Nebel, nichts zu sehen! Etwas enttäuscht warten wir hoffnungsvoll auf einen Lichtblick, im wahrsten Sinne des Wortes. Und der Wettergott ist uns gnädig. Die Wolken ziehen ab und da ist er, der Wow-Effekt, den wir so sehr ersehnt haben. Dieser Ausblick, dieses fantastische Panorama, belebt von den Rauchschwaden des paffenden Vulkans. Ich könnte stundenlang hier stehen, doch die Uhr tickt, unsere 20 Minuten sind vorbei. Alle Leute mit weißen Helmen müssen die Aussichtsplattform verlassen, die mit den blauen Helmen kommen uns schon entgegen. |
Bequem gehen wir die ersten 500 m auf weichen Waldwegen, begleitet von den verschiedensten bunten Schmetterlingen und Vögeln.
Wir hören das Tosen des Wassers und erhaschen ab und zu einen Blick darauf, doch dann geht´s runter! 350 Stufen hinab in das natürliche Auffangbecken des Catarata del Toro, einem Kraterloch.
Fantastisch, wie das Wasser über ca. 90 m unaufhörlich in die Tiefe des Kraters fällt. Wie ungeschliffene Diamanten erstrahlen die farblich harmonisch abgestimmten Moose und Algen der Kraterwand und geben dem Naturspektakel eine einzigartige Note.
Die aufsteigende Gischt kühlt und befeuchtet die Luft, angenehm für Mensch, Tier und Pflanze.
Viele Schmetterlinge und verschiedene Insekten werden von den wunderschönen Blumen angezogen und fühlen sich hier sichtlich wohl. Wir auch! Voller Übermut machen wir noch ein paar Spaßbilder. |
Das Wasser des Kraterbeckens fliesst nach rechts in eine kleine Klamm ab und auch wir machen uns wieder an den Aufstieg.
Ging´s auch recht zügig die Stufen runter, so kämpfe ich mich doch langsam, mit mehreren kleinen Pausen wieder hoch und sehe ein letztes Mal hinein in den alten Krater. Oben angekommen sitzt ein kleines Bunthörnchen und knabbert, völlig unbeeindruckt von unserer Gegenwart, genüßlich ein paar Körner.
Abgekämpft, aber glücklich und stolz verlassen wir das Gelände und setzen unsere Tour nach La Fortuna fort.
Es war nicht schwer dorthin zu finden. Für die nächsten zwei Nächte haben wir in La Fortuna die "Arenal Apartments" gebucht. Dann ging die Odyssee los! Der Check-in und die Schlüsselübergabe sollten an folgender Adresse erfolgen: sout side of the catholic church, on the main road 142.
Wir suchen ca. 2 Stunden, fragen verschiedene Leute, diese rufen auch für uns an verschiedenen Stellen an und erhalten jedesmal andere Auskünfte. Fazit: Niemand ist da, niemand ist zuständig.
Wir sind mittlerweile sehr hungrig und frustriert und wollen nur noch raus aus dem Verkehrschaos dieser Stadt. Doch vorher kehren wir noch in einer Pizzeria ein und buchen dort über´s Handy eine andere Unterkunft, die Arenal Vista Lodge. Wir kommen erst am Abend und bei Dunkelheit in unserem Hotel Arenal Vista Lodge an und legen uns gleich schlafen. Die Anlage ist zwar schon in die Jahre gekommen, aber die Zimmer sind sauber und wir sind müde.