Ägypten 2019 - Tag 5 - Dachla - Al Qasr

 

 

5. Tag:


Den 5. Tag unserer Wüstensafari widmen wir der Altstadt Al-Qasr.

Qasr-ed Dachla ist ein Dorf in der ägyptichen Senke ed-Dachla.

Hier treffen wir auf den Reiseleiter Yasser, der uns sehr viel über den Ort und dessen Geschichte erzählt.
Bei einem Spaziergang durch die Gassen von al-Qasr sehen wir aus luftgetrockneten Lehmziegeln erbaute, bis zu 4 Stockwerken hohe Häuser. Die meisten Häuser besitzen Dachterrassen, deren Geländer aus Ziegeln oder Palmblättern bestehen.


Der obere Abschluß der Eingangstüren wurde oftmals von einem Türsturzbalken aus Akazienholz gebildet. Diese sind auf arabisch beschriftet und haben an ihren Enden Ornamente. Die Inschrift beinhaltet die Namen der Hausbesitzer, der Erbauer, der Schreiner und das Datum der Errichtung.

Der alte Dorfkern war bis in die 1980er Jahre bewohnt und dient heute als Museumsdorf. Seit dieser Zeit wir diese Siedlung erforscht und restauriert. Das Projekt des Antikendienst förderte auch zahlreiche handgeschriebene Texte und beschriftete Steinscherben aus der Zeit vom 16. bis zum Anfang 20. Jahrhunderts hervor.

Alte Ölpressen, Öl- und Getreidemühlen, eine Schmiede und eine Töpferei sind noch heute Zeugen von den Aktivitäten der damaligen Zeit.
Auch das Gerichtsgebäude, eine Schule und ein Harem sind noch gut erhalten.

Unser besonderes Interesse gilt der Nasr-ed-Din Moschee.
Die alte Moschee wurde im 19.Jahrhundert zerstört und durch den jetzigen "Neubau" ersetzt. Nur das alte, 21 m hohe Minarett stammt aus ayyubidischer Zeit, dem 11. / 12. Jh. Es wurde aus Lehmziegeln errichtet und besteht aus drei Etagen. Am oberen Ende ging der hölzerne Abschluß verloren, sodass nur noch eine Holzstange in den freien Himmel ragt.



Dank unserer Freunde war es uns möglich, auf zum Teil morschen Brettern, aufs Minarett zu steigen. Was für ein Ausblick!

Die alten Gebäude unter uns wirken wie kleine beschädigte Spielzeughäuser, die keiner mehr haben will, in der Ferne erblicken wir auf einem Hügel unser Hotel Desertlodge und die Berge der angrenzenden Wüste.

Weiter geht´s zum Mittagessen. Diesmal sind wir von Mohamed eingeladen. In seinem Garten hat er schon alles hergerichtet und seine Jungs bringen die Speisen in Warmhalteboxen von zuhause mit.
Mohameds Frau hat wohl den ganzen Vormittag gekocht um uns zu verwöhnen. Vielen Dank.

Wie im Orient so üblich,gibt es nur ganz niedrige Tische und Kissen am Boden zum Sitzen. Wenn man mal sitzt ist´s ganz lustig – aber bis man mal sitzt!
Als Highlight des Tages gab es gebratene, gefüllte Täubchen. Habt ihr so was schon mal gegessen? Ich bisher noch nicht. Amr machte es vor: zuerst reißt man den Kopf ab, dann die Flügel und dann wird das Hähnchen mit Haut und Knochen gegessen. Für Haut und Füllung war ich ja noch zu haben, aber Knochen???

Den anschließend nötigen Verdauungsspaziergang haben wir in der nahegelegenen Sandwüste gemacht, bevor es zum Tagesausklang zurück ins Hotel ging.

Wir wurden bereits von 4 Beduinen mit ihren Musikinstrumenten erwartet, dann ging´s zur Sache. Musik, Gesang und Tanz – laut: ja / schön: ?.
Aber es war lustig und wir hatten viel Spaß.