4. Costa Rica - Rio Celeste NP Tenorio

 

 

Rio Celeste im Nationalpark Vulkan Tenorio

 


Im Nationalpark Vulkan Tenorio findet am Fusse des gleichnamigen Vulkans ein aussergewöhnliches Naturphänomen statt. Das zu erleben ist unser heutiges Ziel.

Wir checken in unserer Arenal Vista Lodge aus und fahren knapp 2 Stunden am Ostufer des Arenalsee entlang zum Nationalpark Vulkan Tenorio. Dort ist die Straße noch recht gut, doch dann geht es weiter auf unbefestigten Wegen, durch Pfützen und unzählige Schlaglöcher. Wir werden kräftig durchgeschüttelt!



In der Nacht hat es geregnet und so stehen wir bereits am Parkplatz des Nationalparks Tenorio im Matsch. Man könnte zwar Gummistiefel ausleihen, aber ich laufe lieber in meinen eigenen bequemen Schuhen.

An der Kasse stehen wir in einer langen Schlange, aber egal, irgendwann sind auch wir dran. Für 12,- $ p.P. dürfen wir auf Entdeckungstour gehen.
Von 8 – 16 Uhr ist der Park geöffnet.
Anfangs spazieren wir gemütlich über einen guten Wanderweg, bleiben hier und da stehen und beobachten wie ein kleines Weißschulter – Kapuzieneräffchen versucht sich von lästigen Parasiten zu befreien.
Langsam wird aus dem asphaltierten Weg ein Waldwanderweg, so wie wir es eigentlich erwartet haben.
Nach gut einem Kilometer hören wir in der Ferne das Rauschen eines Wasserfalls. Doch wir müssen noch ein Stück weiter laufen, bis wir ihn sehen.
Schon der erste Blick fasziniert uns! Himmelblau stürzt das Wasser aus 30 m Höhe in einen natürlichen Pool, den wir auch von der Nähe sehen wollen.
Wir müssen aber erst 150 Meter weiter runter und dazu gilt es 253 Stufen zu überwinden. Es hat sich rentiert! Wir geniessen den einmaligen Anblick der Kaskaden und freuen uns über die erfrischende Gischt.
Nach einer Pause am Wasser machen wir uns wieder auf die Socken, diesmal 253 Stufen rauf!
Es war wirklich sehr schön da unten, doch noch haben wir unser Ziel nicht erreicht.

Beim Fortsetzen unserer Wanderung wird uns immer klarer, warum Gummistiefel verliehen werden.
Der Weg ist nicht mehr wirklich ein Weg, sondern ein Matschpfad in dem wir Mühe haben nicht auszurutschen oder gar mit den Schuhen steckenzubleiben. Doch da hilft kein Gejammer, da müssen wir durch! Dank dem Mückenspray können wir uns wenigsten die Stechmücken einigermaßen vom Leibe halten. Es scheint, als hätten sie nur auf uns gewartet.

Plötzlich sehen wir eine kleine hölzerne Aussichtsplattform, von der aus man den Vulkan Tenorio sehen könnte, läge er nicht in den Wolken. Schade!
Wir gehen weiter und es fängt an zu stinken. Verantwortlich dafür sind schwefelhaltige Gase, die unaufhörlich in Blubberblasen dem Wasser entweichen. Schließlich sind wir hier im Vulkangebiet und die Gase müssen entweichen. Kennen wir das nicht auch?

Noch einmal fällt der Weg ab und wir kommen hinunter auf Höhe des Rio Celeste, des himmelblauen Flusses, dessen aussergewöhnliche Farbe von verschiedenen Mineralien im Flussbett kommt.
Hier müssen wir eine Hängebrücke überqueren, welche nur für eine Person ausgerichtet ist.

Ein Stück weiter, bei den Teñideros findet endlich die Hochzeit der Flüsse statt. Der himmelblaue Rio Celeste vereint sich mit dem sedimentbraunen Rio Roble und wir dürfen erleben, wie sie sich Seite an Seite in das Grün des Regenwaldes von uns verabschieden.

Ein phänomenales Naturspektakel!

Nach einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns, total verschwitzt, aber glücklich, auf den Weg zurück zum Parkplatz.

Mit dem Auto setzen wir unsere Tour durch´s costa-ricanische Hochland fort. Unser nächstes Ziel morgen: der Monteverde Regenwald.