Tag 17 - Flug nach Puerto Maldonado und Monkey Island

 

 

Tag 17: Di, 15.01.2020

 


Unser Auto ist gut und sicher geparkt, die Batterien sind aufgeladen und das Gepäck auf ein Minimum reduziert. Etwas Kleidung, Waschzeug, Sonnencreme, Mückenmittel, Regenkleidung, Taschenlampe, Badesachen, Hüte und natürlich Foto- und Videokamera mit Ladegeräten.
Der Flugplatz ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar und um 11:58 Uhr geht unser einstündiger Flug nach Puerto Maldonado ins Amazonastiefland.


Es ist ein kleiner, übersichtlicher Flughafen und für das Check in stehen Automaten bereit, an denen eine Dame die Eingaben für uns übernimmt. Praktisch! Wir reisen nur mit Handgepäck und so können wir gleich im ersten Stock problemlos durch die Sicherheitskontrolle. Kurz darauf steht unser Flug auch schon auf der Anzeigetafel. Wir fliegen pünktlich in einer A 320 mit der Fluggesellschaft Latam. Wir starten in Cusco bei schönem Wetter in 3400 m Höhe und haben einen ruhigen Flug. Kurz vor unserem Zielort kommen wir in dunkle Wolken, denn in Puerto Maldonado regnet es. Es regnet so sintflutartig, dass der Kapitän kurz vor dem Boden den Landeanflug abbricht und nochmal durchstartet. Bei einer weiteren großen Runde
haben wir zwischen den Wolken immer wieder einen Blick auf den Dschungel, den Rio Tambopata und den Rio Madre de Dios. Nächster Versuch!
Diesmal landen wir, in strömendem Regen, doch ein Aussteigen ist noch nicht drin. Es gießt in Strömen. Nach weiteren 10 Minuten lässt der Regen nach. Wir verlassen die Maschine und springen ins Gebäude. Nachdem es sich hier um einen Inlandsflug handelte, müssen wir auch durch keinerlei Kontrollen und können direkt nach draussen. Dort erwartet uns ein freundlicher junger Mann, in der Hand hält er ein Schild mit meinem Namen.
In seinem großen Jeep fahren wir durch das hübsche Städtchen, dann überqueren wir den Rio Madre de Dios auf einer 700 m langen Brücke, der längsten Brücke Perus. Dort wartet schon Jonathan, unsere Guide von Tambopata Jungle Tours Peru, welcher uns die nächsten Tage begleiten wird, mit einem Boot  auf uns. Wir fahren ca. 15 Minuten stromaufwärts, bis wir den Bootsanlegesteg der Tambopata Dschungel Lodge erreichen. Paradiesisch schön ist es hier und das Mittagessen wartet auch schon auf uns. Nach dem Essen beziehen wir erst mal unsere Dschungelbehausung und machen uns kurz frisch. Einbalsamiert mit Mückenspray und bewaffnet mit Gummistiefeln, die die Lodge zur Verfügung stellt, und Regenmänteln treffen wir uns mit Jonathan um einen Ausflug nach Monkey Island zu unternehmen. Adam aus Großbritannien kam auch erst heute hier an und gesellt sich zu uns.
Wir machen uns im Boot auf den Weg zu einer Insel im Fluß, die wir nach ca. einer halben Stunde erreichen. Wir legen an einer Stelle an, an der es ziemlich steil nach oben geht. Gott sei Dank haben wir Gummistiefel bekommen, denn nachdem es gestern hier den ganzen Tag geregnet hat und auch heute der Himmel deine Schleussen öffnete, gibt es hier eine Matschparty. Wir stapfen im Dschungel durch Matsch und Pfützen, stecken manchmal fast fest, um im nächsten Augenblick auszurutschen. Wir dringen weiter und weiter in das Inselinnere vor und werden dabei von den Moskitos fast aufgefressen, trotz Mückenspray. Endlich entdecken wir ein kleines braunes Kapuzineräffchen.
Jonathan hat ein paar Karottenstückchen dabei und lockt es damit an. Nur kurz kommt es vom Baum und schnappt sich das Stückchen. Dann klettert es schnell wieder rauf und schaut genauso neugierig runter, wie wir rauf. Das war leider unser einziges Äffchen hier. Die haben sich alle irgendwo vor dem Regen in Sicherheit gebracht. Die sind gescheiter als wir.
Aber wir treten auch wieder den Rückzug an, matschen zum Boot und fahren zurück zur Lodge.
Nach Einbruch der Dunkelheit machen wir uns wieder auf den Weg, diesmal mit Taschenlampe. Vom Boot aus suchen wir das Ufer mit der Lampe nach Kaimanen ab, diesmal sind wir zu fünft, denn Cäsar aus Lima und Xavier aus der Schweiz, schließen sich unserer Gruppe an.
Im Lichtkegel achten wir auf reflektierende rote oder orange Punkte, das sind die Augen der Kaimane. Bestimmt eine Stunde suchen wir erfolglos. Doch ich genieße diese Fahrt in der Dunkelheit und den milden angenehmen Fahrtwind. Plötzlich doch noch.

Zwei leuchtende rote Augen. Wir fahren langsam näher, bis wir das Tier in seiner vollen Größe bewundern können. Es ist bestimmt 1 1/2 Meter lang. Ruhig liegt er im seichten Gewässer und läßt sich beobachten, bis es ihm zu dumm wird, dann taucht er ab.
Zurück in der Lodge gibt es ein kleines Dinnerbuffet und die Instruktionen für morgen.
07:30 Uhr Frühstück
09:45 Uhr Lake Sandoval
Mittagessen am See
17:00 Uhr zurück
18:30 Uhr Nachtwanderung
19:30 Uhr Abendessen
Ich freu mich drauf.