Tag 16 - Fahrt von Puno nach Cusco

 

 

Tag 16: Mo, 14.01.2020

 


Den heutigen Tag lassen wir ganz ruhig angehen. Wir müssen heute von Puno nach Cusco fahren. Das sind 380 km und wir bräuchten dazu gut 6 Stunden. Da wir aber auf dem Weg noch einen Abstecher nach Queswachaka machen wollen, werden es wohl 8 1/2 Stunden Fahrzeit.
Wir verlassen Puno Richtung Norden und müssen nach einer Stunde die Stadt Juliaca durchqueren.

Der Verkehr hier ist richtig heftig und ich pass höllisch auf, dass wir hier nicht von der Route abkommen. Hab schon mehrfach gelesen, dass sich Leute hier verfahren haben und ewig gesucht haben, bis sie diesen Moloch wieder verlassen konnten. Dietmar ist hoch konzentriert im Verkehr und ich beim Lotsen. Es ist wirklich nicht leicht, aber wir sind ein gutes Team und schaffen es auf Anhieb.
Die weitere Fahrt ist recht unspektakulär. Wir sind zwar immerhin noch auf fast 4000 m, doch hier ist die Landschaft grün und statt der Vikunjas, der Lamas und Alpakas, stehen hier Schafe und Kühe auf der Weide.


Der Himmel ist heute leider schwarz verhangen und wir kommen immer mal wieder in einen Regenguss. Dann reißt der Himmel wieder auf, um gleich darauf wieder schwarz bedeckt zu sein.
Irgendwann kommen wir an einem kleinen See vorbei und ich entdecke wieder Flamingos. Diesmal sind sie ganz nah, die langbeinigen Federtiere. Super!


Langsam kommen wir der Abzweigung nach Queswachaka nahe, doch nachdem es so geregnet hat und wir nicht wissen in welchem Zustand die Straße ist, fahren wir weiter nach Cusco. Schade!

Wollt ihr wissen was es in Queswachaka besonderes gibt?
Hier überspannt eine Brücke aus Gras den Rio Apurimac in einer Höhe von 30 m. Sie ist 28 m lang und 1,20 m breit. Jedes Jahr im Juni findet nach alter Inkatradition der Wiederaufbau der Brücke statt.
Na ja, leider hat's heute nicht geklappt, aber mal schauen, vielleicht bring ich's ja zeitlich noch unter. Wär schon interessant.
Überall auf unserem Weg stehen Frauen und Kinder um irgendwelche Waren anzubieten. Da stehen schon wieder 4 Kinder am Straßenrand, doch wir

brauchen nichts. Wir halten aber trotzdem an und schenken ihnen 4 Äpfel. Das Leuchten in ihren Augen hättet ihr sehen sollen und das "Gracias" kam aus tiefstem Herzen.
So nun zurück zur Landschaft! Wir nähern uns Cusco und sind noch immer auf 3600 m. Doch jetzt erheben sich vor uns hohe grün bewachsene Berge. Am Straßenrand stehen Laubbäume und der angebaute Mais ist auch schon über einen Meter hoch. Der Verkehr nimmt jetzt drastisch zu und die Fahrbahn wird grottenschlecht.
Sie hat so heftige Spurrillen, dass wir manchmal sogar auf der normalen Fahrbahn aufsitzen.
Und die Busfahrer fahren hier so gemeingefährlich, als wären sie auf Himmelfahrtskommando.
Wir sind jetzt am Stadtrand von Cusco und vor fast jedem Restaurant ist ein Glaskasten am Fußweg mit etwas großem, gelblichen, das irgendwie undefinierbar ist. Wir halten an, fragen nach und probieren das Ding mal. Es ist knusprig frittiertes Schweinefett oder so ähnlich. Kann man essen, muss man aber nicht.


So, nun haben wir die letzten Kilometern auch hinter uns gebracht und das Kantu - Hospedaje auf Anhieb gefunden. Hier haben wir eine günstige Unterkunft in Flugplatznähe und können unser Auto in einer versperrten Garage unterbringen. Die nächsten vier Tage brauchen wir es nicht!