5. China – Drei Schluchten Staudamm

Heute verlassen wir Shanghai und fahren mit dem Hochgeschwindigkeitszug in das ca. 1130 km entfernte Yichang am Yangtze.
Von hieraus starten wir zu einer 3 tägigen Flusskreuzfahrt von Yichang in das ca. 650 km entfernte Chongqing.
China hat ein hervorragend ausgebautes Schienennetz, die Tickets sind günstig und die Züge in aller Regel pünktlich. Das sind schon mal drei Faktoren, die sich von unserer Deutschen Bahn unterscheiden. Am Bahnhof angekommen wird schon am Eingang das Ticket kontrolliert, Begleitpersonen ohne Ticket dürfen nicht rein, und das Gepäck wird geröngt, wie am Flugplatz. Wir kommen in eine große Halle und können auf Anzeigetafeln schauen, an welchem Bahnsteig unser Zug abfährt. Eigentlich ganz normal. Aber …. der Zugang zum Bahnsteig ist geschlossen. Erst kurz vor unserer Abfahrtszeit wird unser Zug aufgerufen und die Türe geöffnet. Aha, boarding time!
Jetzt muss es schnell gehen, denn der Zug steht nicht lange und wartet auch nicht! Geschafft, wir sind drin!
In einer ca 6 stündigen Fahrt geht es in Windeseile durchs Land, das auf dieser Strecke leider nicht so spannend ist. Aber auch diese Zeit haben wir hinter uns gebracht und kommen zum Fluss.

Da liegt sie, die „President Nr.7“. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff, das einen tollen Aufenthalt verspricht. Nach Aufteilung der Kabinen gehen wir auf Suche. Ganz am Ende des Ganges entdecken wir unsere. Aber eine Kabine ist das nicht. Ein supertolles, geräumiges Zimmer mit Balkon. Jetzt weiß ich auch, was die Dame an der Rezeption mit kostenlosem Upgrade gemeint hat.

Es dauert auch nicht lange und unser Schiff legt ab.
Aber bevor wir auf große Fahrt gehen, müssen wir erst den Drei-Schluchten-Staudamm überwinden und natürlich anschauen.
Nach kurzer Fahrt hält unser Schiff und es geht mit dem Bus weiter über die 2310 m lange und 185 m hohe Staumauer. Wir sehen Schiffe in den Schleusen liegen und dicke Betonmauern. An einem Infohaus steigen wir aus, holen die Tickets und fahren auf einer Rolltreppe auf eine Aussichtsplattform.

Ein gigantisches Schleusensystem, das eine bessere Schiffbarkeit ermöglicht, einen Hochwasserschutz bietet und in den Wasserkraftwerken genauso viel Strom erzeugt, wie 15 moderne Atomkraftwerke, liegt zu unseren Füßen.

Doch um welchen Preis?
Nach offiziellen Angaben heißt es, dass 1,4 Millionen ihr Zuhause aufgeben mussten. Schon 2007 wurde die Zahl auf 4 Millionen korrigiert und 2010 war von weiteren 300.000 Menschen die Rede.

Der Damm liegt auf seismisch aktivem Gebiet und wenn der Damm bricht, durch Erdbeben oder Terroranschlag, sterben zig Millionen Menschen.

Wir gehen wieder zurück zum Schiff und dank unserer grünen „Boardingcard“ dürfen wir auch einsteigen.

So, jetzt müssen wir „nur noch“ mit unserem schwimmenden Hotel durch 5 Schleusen, um die 113 Höhenmeter zum Stausee  zu überwinden. Dann heißt es: „Freie Fahrt!“

Morgen werden wir die wunderschönen Schluchten durchfahren und eine Seitenarm des Yangtze erkunden.


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