Rio Tarcoles & Nationalpark Carara
Wir fliegen von München über Bogota nach San Jose und landen nach 10.500 km pünktlich auf dem internationalen Flughafen Juan Santamaria. Nachdem wir problemlos durch den Zoll gekommen sind, steht auch schon ein Shuttle zur Autoübergabe für uns bereit.
Für unsere Tour hatten wir uns für ein Fahrzeug mit Allrad entschieden und bekamen einen kleinen Jimny. Ok. Passt!
Es ist noch früh am Vormittag und durchaus noch Zeit etwas zu unternehmen. Unser erstes Ziel ist der Nationalpark Carara.
Auf der Route 27 fahren wir ca. 65 km Richtung Westen, kaufen unterwegs noch zwei Tücher um das Gepäck in unserem Fahrzeug etwas zu tarnen. Leider hat unser Jimny keine Abdeckung für den Stauraum und wäre so für potenzielle Diebe leicht einsehbar. Auf der gut ausgebauten Straße passieren wir noch einige Mautstellen, die aber nicht teuer sind, und erreichen nach gut einer Stunde den Rio Tarcoles, der berühmt ist für die an ihm ansässigen Spitzkrokodile.
Selten findet man diese Tiere im Meer. Sie kommen vor allem im Süsswasser der großen Flüsse Costa Ricas vor und finden in den fischreichen Gewässern reichlich Nahrung. Natürlich halten wir an der Brücke an und entdecken hier die ersten Krokodile in ihrer natürlichen Umgebung.
Gemächlich liegen sie am Ufer und bewegen sich kaum. Ganz schön gross sind sie, bis zu 4 m lang und es werden immer mehr. In kleinen Gruppen schwimmen sie gemächlich den Fluss hinunter und gesellen sich zu den anderen. Bestimmt eine halbe Stunde brauchen wir, bis wir uns von dem Anblick losreissen können und die letzten paar Kilometer in Angriff nehmen.
Früh am Nachmittag biegen wir auf den Parkplatz des Carara Nationalparks ab. Kaum ausgestiegen entdecken wir schon hier auf dem Parkplatz zwei ca 1 m lange Leguane. Ein ca. 1,5 km langer Sendero, so heissen die Wanderwege hier, führt durch den Park und wir sind froh ein bisschen Bewegung zu haben, nach dem langen Flug. Es geht entlang von kleinen Bächen, vorbei an Bäumen mit riesigen Wurzeln und Stämmen und nach kurzer Zeit hören wir ein Krächzen, das nur von Papageien kommen kann.
In Carara ist der Hauptnistplatz der Hellroten Aras, der Arakangas, und wir hören sie. Doch wo sind sie?
Wir schauen suchend in die Wipfel der Bäume, irgendwo müssen sie doch sein. Und plötzlich: ein roter Fleck im schier endlosen Grün der Pflanzen. Da sind sie! Wir beobachten sie eine ganze Zeit lang und versuchen sie zu filmen und zu fotografiern. Nicht leicht zwischen all den Zweigen. Doch endlich haben wir sie „im Kasten“ verewiglicht.
Stolz und zufrieden wandern wir weiter, vorbei an wilden Orchideen und uns unbekannten Pflanzen. Plötzlich hüpft uns ein kleiner schwarzgrüner Goldbaumsteiger aus der Gattung der Pfeilgiftfrösche über den Weg und verschwindet wieder im Gebüsch. So schnell wie er da war, war er auch schon gleich wieder weg. Hoch oben vom Baum beobachtet uns ein Lachfalke. Es schaut aus, als hätte er Zoros Maske auf. Unten am Bach labt sich ein kleines Aguti und stillt seinen Durst. Als es uns sieht ergreift es sofort die Flucht!
Auch wir beenden unsere kleine Wanderung und fahren die Strecke wieder zurück bis Alajuela. Dort, im Hotel Aeropuerto verbringen wir, todmüde, aber glücklich, die erste Nacht.
Man sollte meinen, dass man zu einem Vulkan nicht zu spät kommen kann, doch hier ist das anders!
Schreibe einen Kommentar