Nepal – Swayambhunath, der „Affentempel“

Auf einem Hügel westlich von Kathmandu liegt die wohl populärste Attraktion Nepals, die auch das Wahrzeichen der Stadt ist, die Buddhistisch-hinduistische Tempelanlage Swayambhunath. Sie ist auch bekannt als Affentempel, da sie von vielen Rhesusaffen bewohnt wird.

Es git zwei verschiedene Wege, den Hügel und die Anlage zu erklimmen. Über 300 Stufen sind zu bewältigen, bis man die religiöse Stätte betreten kann. Doch man hat auch über den Eingang im Westen Zugang zur Tempelanlage und kann sich so den mühevollen Anstieg ersparen.

Wir kommen von Westen.

Unser erster Blick fällt auf drei überlebensgroße, goldglänzende Statuen. Rechts sitzt mit weit aufgerisenen Augen und einem Dreizack bewaffnet, der indische Mönch Padmasambhava. Er soll den Buddhismus nach Tibet gebracht werden. In der Mitte thront der historische Buddha Sakyamuni und links sehen wir den vierarmigen Gott Avalokitevara, den Gott des Mitgefühls.

Wir sind oben, in einem der ältesten Heiligtümern Kathmandus, das auch zu den sieben Weltkulturerbestätten des Kathmandu-Tals gehört. Das Innere des Tempels wird auf ein Alter von bis zu 2500 Jahren geschätzt und zählt somit zu den Ältesten buddhistischen Tempeln der Welt.

Im Volksmund heißt der Tempel auch Affentempel. Denn hunderte cleverer Rhesusaffen haben hier ihr Zuhause gefunden. Sie leben hier wie im Schlaraffenland. Teils werden sie von den Touristen gefüttert, teils bedienen sie sich an den reichlichen Opfergaben oder sie klauen was sie brauchen können.

Legende

Ein gigantischer See bedeckte vor jahrtausenden das Kathmandu-Tal.

Einer Legende zufolge warf der Lehrmeister Vipashi Buddha den Samen einer einzigartigen Lotusblüte in den See. Seine Besonderheit bestand darin, dass er eine ewige Flamme ausstrahlte.

Menschen, die von dem Lotus hörten pilgerten zum See. So auch ein Bodhisattva namens Manjusri. Ein Bodhisattva ist ein Mensch, der selbst den Weg zur Erleuchtung sucht und auch darum bemüht ist, möglichst vielen anderen Menschen zur Erleuchtung zu verhelfen.

Manjusri sah in dem wundersamen Lotus ein Zeichen. Er pilgerte zum See und wollte dort einen heiligen Ort schaffen, an dem eine neue Ziviliation existieren kann.

Damit das Wasser des Sees abfließen konnte, schlug er mit einem Schwert eine Kerbe in die umgebenden Berge. Der See floß ab und das Tal war freigelegt.

Auch der Lotus wurde vom Wasser weitergetragen und landete auf einem Hügel, der vorher im Wasser lag.

Der heilige Ort war gefunden!

Hier wurde die Stupa von Swayamhunath erbaut und der Legende nach, soll sich der Lotus noch immer im Inneren der Stupa befinden.

Der Hügel bekam den Namen „Swayambhu“. Dieses Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „selbst erschaffen“, denn der Hügel entstand, bzw. erschuf sich mit Hilfe des Lotus von selbst.

Dieser Mythos um Swayambhu handelt sowohl von einem mystischen Lotus als auch von der Entstehung des Kathmandu – Tals.


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