Tag 6: Sa, 04.01.2020
Gestern sind wir noch bis nach Ica weiter gefahren und übernachten in „La casa de Luis y Veronica“. Das ist eine wunderschöne, liebevoll eingerichtete Unterkunft, wo man sich so richtig wohl fühlen kann. Sowohl unser Zimmer, als auch der Frühstücksraum und der Garten mit Pool sind sehr gepflegt und ruhig. Luis und Veronica sind sehr herzlich und jederzeit hilfsbereit. Wir sind gerne hier!
Für heute ist eine Fahrt zum Canon de los perdidos, der mitten in der Wüste liegt, geplant.
Canon de los perdidos, zu deutsch: „Schlucht der Velorenen“, heißt so, weil sich vor ein paar Jahren Geländewagenfahrer in der Wüste verirrten und dabei die Schlucht entdeckten.
7:00 Uhr gibt’s Frühstück, um 8:00 Uhr geht’s los.
Unser Gastgeber Luis ist auch unser Guide durch das Desert. Wir sind nur zu dritt unterwegs, Luis, Dietmar und ich.
Von Ica aus geht es noch ein Stück Richtung Nasca, dann biegen wir nach rechts ab und fahren quer durch die Ocucaje – Wüste.
Wir biegen von der Hauptroute ab und kommen in eine Wüsten – Bergregion, in die der Tourismus noch nicht vorgedrungen ist. Die Aussicht ist einfach nur atemberaubend schön. Luis läd uns ein mit ihm ein Stück durch diese Region zu wandern. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie faszinierend schön es hier ist. Es geht zwischen Felsen durch, über große Sanddünen und über einen links und rechts steil abfallenden Berggrat. Die Farben der Berge wechseln ständig. Mal weiß, mal beige, schwarz oder sogar rot.
Ich könnte hier jetzt stundenlang schwärmen, doch dieser Tag ist unbeschreiblich.
Wie so oft, war auch diese Wüste vor 10 Millionen von Jahren noch ein Meer. Dank der Trockenheit fand man auch heute noch sehr gut erhaltene große Fossilien. In der Wüste finden sich keinerlei Anhaltspunkte wo wir sind oder wo wir hin müssen. Ohne Guide – keine Chance.
Na ja, dann würden wir auch zu den Verlorenen zählen und wären verschwunden auf Nimmerwiedersehen! Wie das Skelett, das uns Luis zeigt. Mahnend liegt es im Sand. Keiner weiß wo es herkommt. Keiner weiß wer es war.
Luis hat noch einige Trümpfe im Ärmel. Er kennt die Wüste wie seine Westentasche und fährt uns den ganzen Tag zu einer faszinierenden Stelle nach der anderen.
Er hat an alles gedacht! Wasser, frische Früchte, eisgekühlten Cocktail, Nüsse für die Fahrt. Er hat sogar klappbare Stühle und einen Tisch dabei, auf dem er uns ein Sandwich Buffet anrichtet. Der Mann ist Gold wert!
Am Nachmittag haben´s geschafft! Wir stehen am Abgrund!
Unter uns tut sich eine 150 m tiefe grandiose Schlucht auf. Ein großer Riss im Wüstenboden, geformt von einem Fluss, ausgesetzt den Launen des Windes, Zuflucht und Schutz für die Aasfresser, die dieses Gebiet bewachen.
Der Canyon verzaubert durch immer neue Formen und Farben und beschert uns ein unvergessliches Abenteuer!
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