Chitwan Nationalpark
Schon gestern Abend sind wir im Chitwan Nationalpark angekommen.
Er wurde unter dem Namen Royal Chitwan Nationalpark, als erster Nationalpark Nepals 1973 gegründet und befindet sich ca. 160 km südwestlich von Kathmandu. Der Chitwan-Nationalpark ist für seine Artenvielfalt bekannt.
In der Nacht haben wir in einer gemütlichen Dschungellodge tief geschlafen, bis uns der Wecker schon früh am Morgen aus den Träumen riss.
Unser heutiges Abenteuer führt uns durch den Chitwan Nationalpark. Drum packen wir schnell das Wichtigste, Kamera, Wasser, Sonnencreme und Mückenschutzmittel ein, und werden auch schon gleich von kleinen Dschungelwägelchen und Jeeps abgeholt.
Unser erstes Ziel ist der Rapti Fluss, über den in den Morgenstunden noch ein geheimnisvoller Nebelschleier liegt. Unweit von uns, vom Nebel verhüllt sind schemenhafte große Tiere zu erkennen.
Elefanten traben gemächlich durch das Wasser und scheinen alle Zeit der Welt zu haben.
In eines der wackelig am Ufer liegenden Einbaumkanus steigen wir ein und legen auch gleich ab.
Während wir die romantische Morgenstimmung und die Ruhe genießen, gleiten wir langsam den Fluss hinab.
Links und rechts von uns dösen, meterlange Krokodile verschlafen in den Tag. Eines ist schon on Tour und lässt sich im Fluss treiben. Die Vögel erwachen auch und stimmen langsam ihr Morgenlied an. Es ist so schön. Guten Morgen lieber Tag! Was er uns noch bringen mag?
Unsere Fahrt ist zu Ende und wir verlassen vorsichtig den wackelnden Einbaum.
Vor uns überqueren zwei einheimische Frauen, hoch aufgepackt mit Grünzeug für die Tiere, vorsichtig den Fluss. Wir früh sind sie wohl aufgestanden um ihr Tagwerk zu verrichten? Begleitet werden sie von schwarzen, mächtigen Wasserbüffeln, vielleicht sind sie ja die „Securities“ um die Krokodile fernzuhalten. Es gibt hier auch eine Brücke über den Rapti, deren Lauffläche aus mit Sand gefüllten Säcken besteht.
Gerne wird sie von einigen Ziegen zum Überqueren des Flusses hergenommen und auch wir gelangen über sie ans andere Ufer.
Dort entdecken wir eine kleine Gruppe junger Leute und Kinder, die im Fluss ihre Morgenwäsche verrichten. Ohne „Securities!“
Ganz in der Nähe befindet sich ein kleines Dorf. Die Menschen, die dort leben sind Selbstversorger und haben eine Vielzahl an Nutzvieh. Jedoch sind sie alle immer den Gefahren des Dschungels ausgesetzt.
In den dichten Dschungelwäldern sind seltene Säugtiere, wie z.B. das Panzernashorn und der Königstiger beheimatet. Die Begegnung zwischen Mensch und Tier ist leider manchmal sehr tragisch und es kommt immer öfter zu Todesfällen durch den Angriff von Tigern, Nashörnern und Elefanten.
Wir setzen unsere Tour im Jeep fort und kommen an eine Stelle am Fluss, an der einige Elefanten baden und von ihren Mahouts, den Elefantenhütern, gewaschen und geschruppt werden. Es ist wie bei uns Menschen, einige haben Freude dran und die anderen machen es mit Wiederwillen. Mit zunehmendem Alter bekommen manche Tiere diese fleischfarbenen Stellen im Gesicht. Das ist nicht wundgeschruppt!
Nun müssen wir unsere Tour auf dem Rücken eines Elefanten fortsetzen. Die Elefanten hier müssen nicht Tag für Tag und Stunde für Stunde die gleiche mühevolle Strecke zurücklegen. Sie laufen über Dschungelboden und durch Flüsse und werden von ihren Mahouds gut gepflegt. Ein Stück weiter am Flussufer des Rapti liegt ein großes Krokodil und etwas weiter entfernt entdecken wir zwei Nashörner, wieder ein großes und ein kleines. Gut, dass wir auf einem Elefanten sitzen, sonst könnte die Situation leicht eskalieren.
Behäbig traben sie zum Fluss und überqueren das langsam fließende Wasser, um es auf der anderen Seite mühevoll wieder zu verlassen und ihren Weg in den Dschungel fortzusetzen. Wir wünschen ihnen alles Gute auf ihrem weiteren Weg!
Im Jahre 2002 wurden 37 dieser massigen Tiere von Wilderern getötet. Auf grausamste Weise wurden ihnen die kostbaren Hörner abgeschnitten. Der Mensch kann grausam sein!
Im Chitwan Nationalpark werden sie jetzt beschützt und konnten sich seither wieder vermehren.
Die seltenen bengalischen Tiger bekamen wir leider, oder Gott sei Dank, nicht zu sehen.
Auch die wilden Elefanten, von denen „Ronaldo“ sehr angriffslustig ist, versteckten sich vor uns.
Nach einem Mittagessen in der nahegelegenen Ortschaft erkunden wir mit zwei bewaffneten Parkrangern den Wald. Zu unserer Sicherheit geht einer an der Spitze und der andere am Ende unserer Gruppe. Wir werden angehalten immer zusammen zu bleiben, nicht zu großen Abstand zur Gruppe zu halten und uns möglichst leise zu bewegen.
Schon bald entdecken wir in einem Tümpel ein Panzernashorn mit seinem Jungen, die beiden sind im Wasser auf Futtersuche Wir verhalten uns ganz leise um sie nicht zu stören und uns nicht in Gefahr zu bringen.
Wir bekommen noch ein paar Rehe, einen kleinen Fuchs, große Termitenhügel und eine wunderschöne Waldlandschaft zu sehen. Was will das Herz mehr?
Schreibe einen Kommentar