6. China – Fahrt auf dem Yangtze mit Ausflug in die Shennong-Schlucht

6. China – Fahrt auf dem Yangtze mit Ausflug in die Shennong-Schlucht

Auf unserer Yangtze-Kreuzfahrt steht heute ein Ausflug in die Shennong-Schlucht auf dem Programm. Wir legen in Padong an und steigen in einen kleinen Ausflugsdampfer um. Der Shennong Fluss ist zwar 60 km lang, doch für unser riesiges Schiff nicht befahrbar, also heißt es erstmal umsteigen. Hier in dieser Gegend wurden für den Aufstau des Wassers ca. 30 000 Menschen umgesiedelt.

Durch die hohe und 2100 m lange Badong Changjiang Brücke sind die beiden Stadtteile Badongs miteinander verbunden. Die Brücke wurde erst 2004 fertiggestellt. Zuvor musste der Yantze mit einer Fähre überquert werden. Eine Wartezeit von ein oder zwei Stunden war normal. Wenn der Fluss viel Wasser und Strömung hatte, war er für mehrere Tage, teils über 10 Tage nicht passierbar.

Wir fahren auf dem Shennong zwischen hoch aufragenden Felsen. Auf unserer rechten Seite erscheinen plötzlich Spalten, die sich wir senkrechte Risse durch die Berge ziehen. Das Besondere daran, in den Ritzen befinden sich in schwindelnden Höhen Holzsärge. Bereits vor 2000 Jahren begann das Volk der Ba ihre Toten möglichst sicher und nahe dem Himmel zu bestatten. Wie die Ba die Särge dorthin bringen konnten, ist noch heute ein Rätsel. Immerhin sind die Holzsärge 2 m lang und wiegen mehrere hundert Kilo.

In den Felsen der Umgebung sind ca. 60 Höhlen zu finden. Wir entdecken den riesigen, fast rechteckigen Eingang einer enormen Höhle, deren Gänge 6 km weit in das Gestein reichen.

Es ist die Schwalbenhöhle. Hier nisten das ganze Jahr über tausende von gelbgefiederten Schwalben, deren Nester zur Herstellung von Medizin verwendet wird. Über die Jahrtausende haben sich hier Stalagtiten und Stalagmiten gebildet, die der Höhle ein bizzares Aussehen geben.

Langsam gleitet unser Schiff durch die Schlucht und die Wolken treiben ihr Spiel mit den Gipfeln der Berge.

Wir kommen zu einer Anlegestelle, an der wir schon von Angehörigen der Tujia erwartet werden.

Früher hatten sie hier ein fruchtbares Land und bauten Früchte, Kohl und Kartoffeln an. Diese Ware brachten sie in Holzbooten in die Stadt und kamen dafür mit Salz und Seife in ihr Dorf zurück. Da die Strömung des Flusses recht stark war, mussten die Männer die Boote an Seilen stromaufwärts ziehen.

Ihre Kleidung war aus rauhen Material und scheuerte, wenn sie nass war, die Haut der Männer wund. Deshalb zogen sie die Boote damals nackt.

Auch die Tujia wurden für den Aufstau des Wassers aus ihren Dörfern am Wasser vertrieben und mussten einige Kilometer weiter und höher neu siedeln. Die Tujia sind ein lustiges Volk, das gerne singt und tanzt. Ihre Trachten sind farbenfroh und fröhlich.

Heute ziehen die Tujia-Männer ihre Boote zur Demonstration für die Touristen, aber in Kleidung!

Und auch wir dürfen in diese Holzboote steigen und bekommen einen kleinen Einblick in die schwere Arbeit der Männer. Im Boot begleitet uns eine junge Tujia-Frau. Sie heißt Coco und möchte für und mit uns ein Lied singen. Ihre Freude dabei ist riesig und sie meint, dass sie irgendwann Coco-Superstar ist.

Wir treten die Rückfahrt zu unserem Schiff an und freuen uns, dass die Sonne langsam den Kampf gegen die Wolken gewinnt.

Zurück auf dem Kreuzfahrtschiff sehen wir, wie aus allen Richtungen kleine Boote in unsere Richtung steuern. Sie drehen bei und machen ihre Schiffchen an unserem fest. Jetzt geht der Kampf um den Kunden los. Die Händler bieten hauptsächich Stockfisch, aber auch andere Fische, Krabben und Früchte an. Geschickt reichen sie ihre Ware in langen Keschern bis in die oberen Decks unseres Schiffes. Gewusst wie!

Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu, doch Tailer unsere hübsche Betreung an Bord erscheint in einem wundervollen Kleid und hat noch eine Überraschung für uns parat: Heute Abend ist Showtime. Ok. Let´s dance!


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